Wie der folgende Beitrag zur deutschen Variante der elektronischen Patientenakte ePA zeigt, hapert das Projekt zur Digitalisierung der Patientendaten dort wegen den gleichen Mängeln wie in der Schweiz:
- Aufgrund technischer Unzulänglichkeit und Inkompatibilität mit den IT-System der Praxen entsteht den Ärzten ein Mehraufwand, statt ihnen eine effizientere Handhabung der Patientendossiers zu ermöglichen.
- Der Zugriff für die Benutzer (via Mobiltelefon) erweist sich als kompliziert und nicht barrierefrei.
- Eine Aufteilung der Zugriffsrechte (z.B. nur auf Impfdaten) ist zwar geplant, aber Versicherte können Dokumente aus der ePA beliebig löschen, so dass Ärzte nicht davon ausgehen können, dass ihnen vollständige Daten vorliegen.
Wie es der ARD-Beitrag besagt, wird aber eine elektronische Patientenakte erst erfolgreich sein, wenn sie allen Benutzern das Leben vereinfacht.
Es sei hier wiederum auf die baltische Lösung verwiesen, welche einen pragmatischen Ansatz der Sicherheitsfrage gewählt hat: Das Patientendossier wird vollständig mit allen Informationen gespiesen. Ein Missbrauch wird vermieden, indem jeder Zugriff eine Spur hinterlässt: wer sich in eine Patientenakte eingeloggt hat, ist identifizierbar. Auf diese Weise werden gleichzeitig zwei Ziele erreicht: die Patientensicherheit sowie der Schutz vor Verletzung des Persönlichkeitsrechts.
Man kann hoffen, dass auch für das schweizerische EPD eine einfache, nutzerfreundliche und sichere Lösung gefunden wird, damit das Projekt schneller realisiert werden kann.